Ich bin in Stuttgart geboren und kam 1971 nach Berlin. Ich war 17 Jahre lang Lehrerin. Dann kündigte ich meinen Beamtenstatus, studierte 5 Jahre lang Kamera und Film, um meinen "Traumberuf" auszuüben: Dokumentationen zu machen. Seit über 20 Jahren begleite ich Menschen mit der Videokamera, sammle ihre Lebensgeschichten und komponiere sie zu filmischen Biografien.
"Sofern es überhaupt ein Bewältigen der Vergangenheit gibt,
besteht es in dem Nacherzählen dessen, was sich ereignet hat ..."
(Hannah Arendt, 1960)
Portrait der Bildhauerin und Malerin Doli Hilbert
In dem Portraitfilm über die Bildhauerin und Malerin Doli Hilbert begleitet die Kamera die Künstlerin beim Malen eines Bildes vom ersten Pinselstrich bis zur Vollendung. In den Pausen und Zwischenzeiten erzählt Doli unter anderem wie sie zur Kunst gekommen ist, ihre Auffassung von Kunst und Anekdoten aus ihrem künstlerischen Leben.
58 Min, 2004
Portrait der zeitkritischen Graphikerin Lizzie Hosaeus
Lizzie Hosaeus lebte von 1910 - 1998 in Berlin vorwiegend in dem vom Bildungsbürgertum geprägten Stadtteil Zehlendorf. Das Portrait beruht auf Gesprächen und Aufnahmen, die in ihren beiden letzten Lebensjahren aufgezeichnet wurden.
Sie erzählt über persönliche und gesellschaftliche Erfahrungen, die sie mehr als 60 Jahre lang als Zeichnerin und Künstlerin gemacht hat. Entstanden ist nach 1945 ein zeitkritisches graphisches Werk, das die Probleme unserer Zeit oft geradezu hellseherisch vorweg nahm.
Für die Gleichberechtigung der Frauen in Gesellschaft und Kultur hat sie sich bis ans Lebensende energisch und ohne Rücksicht auf Nachteile für sich selbst eingesetzt.
64 Min, 2000
Portrait der Berliner Malerin Rita Preuss
Der Entstehungsprozess des “letzten großen Bildes” der 80jährigen realistischen Malerin Rita Preuss wird ebenso begleitet, wie Ausflüge in die Anfänge ihrer künstlerischen Laufbahn, ihrer Mosaikgestaltung in der Kunst am Bau, der Zeichnung eines Portraits von Heidi Hetzer, der dramatischen Geschichte in der ersten Begegnung mit ihrem zukünftigen Mann etc
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Mitarbeit: Brigitte Hammer
62 Min, 2004
Portrait der Berliner Architektin Hilde Weström
Die Architektin Hilde Weström gehört zu den Frauen, die nach dem 2. Weltkrieg maßgeblich am Wiederaufbau Berlins beteiligt waren. Sie entwickelte verschiedene Normen, die den sozialen Wohnungsbau prägten und gewann mehrere Wettbewerbe für öffentliche Bauten. Ihr Hauptanliegen war es, funktionsgerecht für die Bedürfnisse der Bewohner und Nutzer zu bauen.
Bei einem Besuch in der Werkstatt der Keramikerin Gesa Petersen in Wolfsburg, für die sie ein altes Gehöft zur Wohn- und Arbeitsstätte umbaute, wird dieses Arbeitsprinzip exemplarisch veranschaulicht. Nach Aufgabe ihres eigenen Büros arbeitete sie in den 70er Jahren im Team von Scharoun beim Bau der Staatsbibliothek mit. Die Frage nach der Vereinbarkeit von Beruf und Familie für die Frau bewegt Hilde Weström auch noch im hohen Alter.
Breiten Raum in ihrer Rückschau nimmt auch ihre Heimat Schlesien ein. Ohne jede Sentimentalität und den geringsten Anflug von Revisionismus wird aus den Berichten über Kindheit und Jugend klar, was es bedeuten kann, einmal irgendwo "verwurzelt" gewesen zu sein. Es ist ihr ein grosses Anliegen, dass die geschichtlichen Hintergründe weder verfälscht noch vergessen werden.
60 Min, 2003
Die Berliner Schriftstellerin Elfriede Brüning liest und erzählt.
Ein Jahrhundert deutscher Geschichte wird lebendig. Elfriede Brüning erzählt von Kindheit und Jugend, den Entbehrungen im 1. Weltkrieg, ihrer Ausbildung zur Journalistin. 1930 trat sie in die KPD ein und wurde 1932 Mitglied im "Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller". Während der Naziherrschaft wurde sie im kommunistischen Widerstand aktiv und erhielt 2 Jahre Gefängnis. In der DDR wurde sie mit ihren Romanen und Erzählungen zu Frauenproblemen in der Gesellschaft zur viel gelesenen Schriftstellerin mit hohen Auflagen.
Mitarbeit: Christel Wankel und Anne Richter
70 Min, 2003 - 2005
Portrait von Kitty Kuse (1904 -1999)
Das Berliner Lesbenmagazin UKZ (Unsere kleine Zeitung) wurde von ihr gegründet. Sie gehörte zum Freundinnenkreis der jüdischen Malerin Gertrude Sandmann und trug gemeinsam mit diesem zum Überleben von Gertrude Sandmann während der faschistischen Diktatur und nach dem 2. Weltkrieg bei. Kitty Kuse brachte das Kunststück fertig, mit dem Strom zu schwimmen und doch gegen den Strich zu leben.
Mitarbeit: Christiane von Lengerke
40 Min, 1985 - 1994
Lieselotte Gillessen hat den Krieg und Faschismus als Kind/Jugendliche erlebt. Mit Kriegsende, als Jugendliche, musste sie die Familie versorgen.
Nachdem die erste Frauenbeziehung, die sie gelebt hat, in die Brüche ging, heiratete sie Klaus. Ihre Tochter Ute wurde geboren.
Sie lernte das Frauenzentrum in Wuppertal kennen und traf dort Hilke, ihre langjährige Lebensgefährtin.
Beide entdeckten den heruntergekommenen Hof “Wüstenbirkach”, den sie zusammen mit anderen Frauen kauften und mit viel Kraft und Liebe zu einem Lesbenwohnprojekt der “Sappho Wohnstiftung” auf- und ausbauten. Auf dem Hof lebten bis zu 8 Frauen.
Lieselotte ist heute die Älteste dort und wird von den Mitbewohnerinnen gut versorgt.
Im Film erzählt sie ihre eigene Geschichte, ihren Alltag und zusammen mit Hilke das Leben der beiden miteinander.
61 Min., 2018
Einweihung am 16.10.2013 auf dem Alten St.-Matthäus-Friedhof Berlin
Sie lebte und wirkte von 1945 bis zu ihrem Tod in Berlin-Schöneberg.
Ein Teil ihres umfangreichen Werkes wurde in den letzten Jahren wieder durch drei Ausstellungen in Potsdam, Berlin-Schöneberg und Leipzig einer größeren Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Sie engagierte sich in lesbischen Initiativen der Siebziger Jahre, u.a. in der Lesbengruppe L74, für deren Zeitung UKZ sie das Titelblatt „Die Liebenden“ gestaltete.
Dokumentation der Einweihung eines Gedenksteines.
58 Min, 2016
Portrait der liberalen Demokratin Dr. Ella Barowsky
Dr. Ella Barowsky ist eine außergewöhnliche Frau, die ihr Leben der Politik und ihrer Partei, der F.D.P., gewidmet hat. In den 50er Jahren wurde sie nach einem sensationellen Wahlerfolg der LDP erste Bürgermeisterin in Schöneberg. Heute noch mit 90 Jahren nimmt sie am politischen Geschehen teil und setzt sich aktiv für das liberale Weltbild ein.
Biografische Eckpunkte:
• geboren noch im Kaiserreich 1912 in Berlin-Charlottenburg
• höhere Schulbildung mit Abiturabschluß
• Studium der National-Ökonomie in den 30er Jahren
• Beginn der politischen Tätigkeit nach 1945, Mitbegründerin der LDP Berlin
• Finanzstadträtin und Bezirksbürgermeisterin in Schöneberg in den 50er Jahren
• Direktorin des Lette-Vereins bis zur Pensionierung
• viele Ehrenämter u.a. Vorsitzende des Deutschen Akademikerinnen-Bundes Berlin
• Trägerin des Bundesverdienstkreuzes und Stadtälteste von Berlin
Mitarbeit: Christel Wankel
65 Min, 2002
Gemeinschaft der Künstlerinnen und Kunstförderer e.V.
Zum 80jährigen Bestehen der GEDOK in Deutschland informiert dieser Film über die Notwendigkeit und Aktivitäten des Vereins zur Förderung von Künstlerinnen in Berlin mit dem Schwerpunkt auf Veranstaltungen in den letzten 10 Jahren.
52 Min, 2006
Eine Liebeserklärung an die Mallorquinerinnen von Christiane von Lengerke und Gabriele Schilling
58 Min, 2007/08
Mitarbeit: Anne Richter
Der Wandel der Artlandhöfe im Osnabrücker Land
In diesem Filmportrait erzählen die Besitzer und Bewohner von 16 Höfen im Artland von ihren Erfolgen, Schwierigkeiten und ZukunftsWünschen für ein ÜberLeben in und mit ihren jahrhundertealten Hofanlagen. Dabei gibt es sehr unterschiedliche Ansätze von Umnutzung auf landwirtschaftlichem oder touristischem Gebiet. Aber eines ist allen gemeinsam - ob sie nun nicht mehr auf den Höfen leben, die Höfe an ihre Erben abgeben oder sie vor nicht allzu langer Zeit käuflich erworben haben: das Überlieferte soll so weit wie möglich erhalten bleiben, aber auch neue Ideen sollen verwirklicht werden.
Der Film vermittelt auch einen Eindruck von der Geschichte dieser bäuerlichen Hochkultur und den ökonomischen Veränderungen in der Landwirtschaft.
80 Min, 2001 - 2004
Mitarbeit: Christel Wankel
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